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Demenz und Schmerz

Ein Ratgeber für Angehörige, Betreuer und professionell Pflegende von Demenzkranken. Ziel ist das Erkennen und der angemessene Umgang mit Schmerzen bei Patienten mit dementiellen Erkrankungen.

Dieser kleine Ratgeber zum Thema „Demenz und Schmerz“ will zweierlei: Demenzkranken möchte er Leid ersparen, das entsteht, wenn Schmerzen nicht gesehen, wahrgenommen und behandelt werden. Den Pflegenden und ggf. dem Betreuer möchte er Kenntnisse und eine gewisse Sicherheit vermitteln im Erkennen und adäquaten Umgang mit Schmerzen bei Patienten, die ihre Schmerzen nicht mit eigenen Worten zum Ausdruck bringen können.

Das Buch richtet sich an pflegende Angehörige ebenso wie an professionell Pflegende. Beiden Gruppen fällt es nicht immer leicht, die Signale des Schmerzes bei einem dementen Menschen, der ihnen anvertraut ist, richtig zu deuten. Wohl kennen pflegende Angehörige die Persönlichkeit des Kranken über einen langen Zeitraum und ebenso haben professionelle Pflegende sich Kenntnisse über Schmerzen während ihrer Ausbildung und durch Berufserfahrung angeeignet. Dennoch ergeben sich immer wieder Zweifel, ob in einer bestimmten Situation Schmerzen beim Demenzkranken eine Rolle spielen können und wie dies ggf. einzuschätzen und zu lösen ist.

Die Idee zu diesem Buch entwickelte sich aus unserer täglichen ärztlichen Arbeit der Behandlung chronisch Schmerzkranker und palliativmedizinisch begleiteter Patienten. Seit 1997 behandeln wir in unserer schmerztherapeutischen Praxis nahezu ausschließlich Patienten aus diesen beiden Gruppen, sowohl Patienten, die uns in der Praxis aufsuchen als auch solche, die in Pflegeeinrichtungen leben. Ein Teil unserer Patienten ist nicht nur chronisch schmerzkrank, sondern zusätzlich an Demenz erkrankt. Umgekehrt werden wir in der täglichen Arbeit immer wieder mit Situationen konfrontiert, in denen eine Schmerzkrankheit bereits seit langer Zeit besteht und nicht ausreichend behandelt wurde. Und wir erleben die Hilflosigkeit der Patienten wie auch deren Helfer.

Für Angehörige und Pflegende eines demenzkranken Schmerzpatienten ist es immer wieder erstaunlich zu sehen, wie schnell und nachhaltig eine Schmerzbehandlung möglich ist und wie nicht selten Unruhe, Schreien und andere Unmutsäußerungen des Kranken daraufhin zurückgehen. Auch für  Schmerztherapeuten ist es dann beglückend, nicht nur den betroffenen Patienten selbst helfen zu können, sondern gleichzeitig auch zur Entspannung, Erleichterung und Zufriedenheit bei Angehörigen und Pflegenden beitragen zu können.

Im vorliegenden Ratgeber wird bewusst darauf verzichtet, zu den Themen Krankheitsentstehung und mögliche Ursachen der Demenz, Diagnose, nichtmedikamentöse und medikamentöse Behandlung der Demenz selbst, Krankheitsstadien, Prophylaxe usw. eingehend Stellung zu nehmen. Hierzu wie auch zu anderen Facetten des Themas „Demenz“ gibt es bereits eine Reihe guter und inhaltlich erschöpfender Ratgeber und Fachbücher, auf die hiermit verwiesen wird. Es besteht jedoch, nicht nur nach unserer eigenen Erfahrung, eine bedeutsame Lücke eben beim Thema „Demenz und Schmerz“. Auch mehrere Studien kamen zu dem Ergebnis, dass es hier in größerem Maßstab eine erhebliche Unterversorgung zu geben scheint. Das vorliegende Buch soll einen Beitrag dazu leisten, diese Lücke zu schließen. Denn in der Regel gilt, dass wir nur das wahrnehmen können, was wir kennen und worüber wir bereits etwas wissen.