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Zur Zukunft des Alter(n)s in der Gesundheitsregion Augsburg Schwaben

Augsburg/WS/KPP - Aus 78 Anträgen, die zur Ausschreibung "Herausforderungen des demographischen Wandels erfolgreich meistern" beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingegangen waren, wurden jetzt die zwölf besten Ideen für Gesundheits- und Dienstleistungsregionen ausgewählt. Zu den Gewinnern dieser ersten Phase zählt ein für die Region Augsburg/Schwaben entwickeltes Konzept zum Aufbau von flexiblen und individualisierten Netzwerken für präventive Gesundheitsdienstleistungen im Alter. Sollte sich dieses von Wissenschaftlern der Universität Augsburg, des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung München (ISF) und des Internationalen Instituts für Empirische Sozialökonomie (INIFES) zusammen mit der "Gesundheitsregion Augsburger Hospiz- und Palliativversorgung (AHPV)" entwickelte Konzept auch in der zweiten Phase der Ausschreibung durchsetzen können, stehen der Stadt und der Region BMBF-Fördermittel in Höhe von mehreren Millionen Euro in Aussicht.

 

Gegenüber der weitverbreiteten Defizitperspektive auf das Alter gilt es mit Blick auf die zukünftigen Herausforderungen der 'alternden Gesellschaft' präventive Maßnahmen und Dienstleistungen zu entwickeln, um für möglichst viele Menschen im Alter Gesundheit, Aktivität, gesellschaftliche Teilhabe und Engagement zu erhalten. Die Region Augsburg/Schwaben hat sich in diesem Kontext bereits ausgezeichnet: durch umfassend vernetzte, professionalisierte Versorgungs- und Unterstützungsnetzwerke insbesondere am Lebensende. So bildet die "Augsburger Hospiz- und Palliativ-Versorgung" (AHPV) zusammen mit rund 50 Partnern seit knapp einem Jahr eine offizielle bayerische Gesundheitsregion (siehe www.ahpv.de/verein/bayerische-gesundheitsregion.html).

Lebensphase Altersübergang: vom Beruf ins dritte Lebensalter

Auf dieser Grundlage soll nun auch für die – gerade mit Blick auf den demographischen Wandel immer bedeutsamer werdende – Lebensphase des Altersübergangs, die insbesondere durch den Austritt aus dem aktiven Erwerbsleben gekennzeichnet ist, und für die daran anschließende Zeit des sogenannten 'Dritten Lebensalters' ein regionales präventives Dienstleistungsnetzwerk modellhaft entwickelt und umgesetzt werden. Besonders wichtig dabei ist ein Mix an innovativen Vernetzungsformen, mit denen die vielfältigen, individuellen Bedürfnisse und Bedarfe älterer Menschen im Übergang vom Berufsleben in die Altersphase flexibel und den jeweiligen Lebenssituationen angemessen adressiert werden können.

Mit dieser Idee zum Aufbau von flexiblen und individualisierten Netzwerken für präventive Gesundheitsdienstleistungen im Alter zählt Augsburg/Schwaben zu den zwölf Siegerregionen, die am 12. April von einer fachübergreifenden Jury aus 78 eingereichten Konzepten für Gesundheits- und Dienstleistungsregionen ausgewählt wurden und jetzt - gefördert vom BMBF - zu einer detaillierten Ausarbeitung ihrer Konzeptidee aufgefordert sind. Diese Ausarbeitung des Augsburg/Schwaben-Antrags übernimmt nun ein umfassender Projektverbund aus Wissenschaft, Politik und Praxis.

AHPV als Partner der Universität

Neben den bisherigen Antragstellern - federführend die Universität Augsburg (Prof. Dr. Werner Schneider) in Kooperation mit dem Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung München (ISF, Prof. Dr. Fritz Böhle), dem Internationalen Institut für Empirische Sozialökonomie (INIFES, Prof. Dr. Ernst Kistler) und der Gesundheitsregion Augsburger Hospiz- und Palliativversorgung (AHPV, Dr. Dr. Eckhard Eichner) - wirken zentrale regionale Akteure der Gesundheitsförderung und Prävention mit: das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, der Bezirk Schwaben, das Sozial- und Wirtschaftsreferat der Stadt Augsburg, die Hochschule Neu-Ulm, das Klinikum Augsburg, außerdem die IHK Schwaben, Verdi Bayern, der DGB Schwaben/Augsburg, die AWO, die Caritas sowie eine Reihe von Unternehmen aus der Stadt bzw. Region, darunter die Stadtsparkasse Augsburg, Manroland, MT-Aerospace, Xeller Training, Funke Consulting, AHPV e.V. und der Pflegedienst Deschler.

50.000 Euro für detaillierte Konzeptarbeit

Die Antragsteller aus den zwölf ausgewählten Regionen erhalten für die kommenden drei Monate jeweils bis zu 50.000 Euro, um ihre Konzepte detailliert auszuarbeiten, Kontakte zu potentiellen Partnern zu knüpfen und Netzwerke weiter auszubauen. Danach wählt die Jury bis zu fünf Gewinnerregionen aus. Diese werden dann vom Bundesforschungsministerium für bis zu vier Jahre mit insgesamt 20 Millionen Euro bei der Umsetzung Ihrer Ideen unterstützt.